Das Projekt 13. Juni der Caritas Antoniana wird dieses Jahr in Mzimba verwirklicht, einem ländlichen Gebiet im Norden von Malawi / Südostafrika. Angeregt hat es eine kleine Gemeinschaft von Franziskaner-Minoriten aus Sambia. Sie wurden als Missionare ins Nachbarland Malawi entsandt und bilden die erste rein afrikanische Mission unseres Ordens.
Zusammen mit diesen Brüdern bauen wir eine weiterführende Schule, die dem heiligen Franziskus geweiht wird. Die Absicht dabei ist, neue Führungspersönlichkeiten heranzubilden, die dann zu Entwicklungsförderern in dieser sehr armen Gegend werden. Dieses auf den ersten Blick alltägliche Projekt ist in Wirklichkeit eine echte Herausforderung.
Die Pfarrgemeinde der Brüder, die St Paul’s Parish, ist verantwortlich für 38 Regelschulen auf einem Gebiet von mehr als 5000 Quadratkilometern. „Die Schulen platzen aus allen Nähten“, erklärt Pater Linus Mulenga, der Verantwortliche für das Projekt. „In jeder Schule gibt es 400 bis 1000 Schüler. Die meisten Schulen sind in einem desolaten Zustand.“ Besonders dramatisch ist der Lehrermangel. Im Schnitt gibt es einen Lehrer für 125, ja 150 Kinder – der bereits sehr hohe Landesdurchschnitt liegt bei 60 Schülern pro Lehrer.
In den bisher fünf Jahren ihrer Missionstätigkeit in Mzimba ist es den Minoriten-Brüdern gelungen, Familien und Lehrer für die Probleme der Schule zu sensibilisieren.
Mit Hilfe der pfarrlichen Eltern-Lehrer-Vereinigung SPACTA (St. Paul’s Parish Catholic Teachers Association) werden bereits die bestehenden Regelschulen restauriert und Wohnungen für die Lehrer gebaut.
Gerade letztere sind wichtig, um überhaupt Lehrer in dieses Gebiet zu holen.
Das Problem sind nun die 6.000 Jugendlichen, die pro Jahr in Mzimba die Regelschule beenden. In einer Subsistenzwirtschaft finden sie weder Arbeit, noch können sie eine weiterführende Schule besuchen. Pater Linus erklärt: „Diese Perspektivenlosigkeit macht diese Jugendlichen zerbrechlich und anfällig. Sie gehen vorzeitig eine Ehe ein, enden in Prostitution oder Alkoholismus, erkranken an Aids.“
Die Lösung ist der Bau einer weiterführenden Schule. Das allerdings ist eine zu große Aufgabe für eine so arme Bevölkerung. Daher haben sich die Ordensleute an die Wohltäter der Caritas Antoniana gewandt: „Unser Traum ist es, an der neuen Schule St. Franziskus Verwaltungsfachleute und Spezialisten auszubilden, die führenden Frauen und Männer von morgen. Sie werden dazu beitragen, dass sich die Lage aller anderen Menschen hier nachhaltig ändert. Diese Hoffnung möchten wir Franziskaner-Minoriten aus Afrika unseren Brüdern im Nachbarland Malawi schenken.“